Die heilige Sophia hat
Barmherzigkeit geheuchelt.
Tatsächlich hat sie heute Nacht
Den Frühlingstraum gemeuchelt.

Sie kam im weißen Unschuldskleid
Vom hohen Norden runter;
Verschlagen aber, wie sie ist,
Trug sie den Dolch darunter.

Die heilige Sophia kam,
Den Stahl sogleich zu zücken.
Sie stieß ihn kalt und mitleidlos
Den Träumen in den Rücken.

Die Blütenträume steh'n erstarrt,
Gefroren ist ihr Lachen.
Wird je ein warmer Sonnenstrahl
Ihr Leben neu entfachen?

Die Heilige ergriff die Flucht,
Man wird sie inhaftieren.
Der Arzt, ein Teufelskerl, er sagt,
Den Traum könnt er kurieren.

O Herr, du magst den Frühlingstraum
Zum Leben neu erlösen!
Und rufe doch zur Ordnung auf,
Die Guten wie die Bösen.